Hausboote: Worauf sollte man bei der Anschaffung achten?

Zurück

·

10.01.2022

Neben dem Bett gleitet ein majestätisches Schwanenpaar entlang, über der Wasseroberfläche liegt der Frühnebel und das Boot wird sanft von den Wellen hin und her bewegt – so ein toller Start in den Tag ist auf einem Hausboot möglich.

Es ist also kaum verwunderlich, dass die Nachfrage nach Hausboten sehr groß ist und es immer mehr Menschen gibt, die sich den Traum eines eigenen Bootes erfüllen möchten. Jedoch müssen vor dem Kauf einige Dinge beachtet werden. Worauf es es beim Hausboot kaufen ankommt, erklärt daher der folgende Beitrag.

Die Art des Hausbootes

Diejenigen, die sich ein Hausboot anschaffen möchten, sind erst einmal mit sehr vielen unbekannten Begriffen konfrontiert, wie etwa Wohnschiff, Floating Home, Floating Residence und Floating House. Die Bezeichnungen für die Hausboote fallen zwischen den einzelnen Herstellern sehr unterschiedlich aus, es existiert so kein einheitlicher Standard. Allerdings wird grundsätzlich nur in zwei Kategorien unterschieden, nämlich die schwimmenden Häuser und die Hausboote.

Die Hausboote zeichnen sich dabei dadurch aus, dass sie mit einem eigenen Motor ausgestattet sind. Ihre Länge beträgt maximal 24 Meter und sie weisen eine CE-Zulassung auf. Das Führen dieser Hausboote ist nur mit einer Sportboot-Zulassung möglich. Dagegen weisen die schwimmenden Häuser keine Motorisierung auf und sind somit nur für einen festen Liegeplatz vorgesehen.

Die regionalen Gegebenheiten

Daneben sollten sich die zukünftigen Hausbootbesitzer vor dem Kauf Gedanken dazu machen, ob sie ihr Hausboot nur als Wochenenddomizil oder als vollwertige Wohnung nutzen möchten.

Werden auch Reisen mit dem Hausboot geplant, ist es wichtig, auf der Route die Anlegeplätze zu kennen und im Vorfeld freie Kapazitäten zu erfragen. Daneben muss sich ebenfalls mit dem Seegang auseinandergesetzt werden, da die verschiedenen Gebiete mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen einhergehen.

Die Maße des Hausbootes spielen in den verschiedenen Revieren ebenfalls eine Rolle, da beispielsweise die Schleusen im Umland von Berlin mit einem Boot, dessen Breite mehr als fünf Meter aufweist, nicht passiert werden kann.

Der Liegeplatz

Damit in den Marinas überhaupt ein Anlege- und Liegeplatz belegt werden kann, stellt die Sportboot-Zertifizierung die Grundvoraussetzung dar. Allerdings leitet sich daraus noch lange kein Recht für einen gesicherten Platz für das Hausboot ab, denn für die Häfen besteht keine Verpflichtung, Boote aufzunehmen. Eine große Rolle spielt dabei immer die Art des Hausbootes – die Chancen, einen Platz zu erhalten, steigen, je hochwertiger das Hausboot ausfällt.

Diejenigen, die darüber nachdenken, ein Hausboot zu kaufen, sollten somit ebenfalls darauf vorbereitet sein, dass es unter Umständen schwierig sein kann, einen geeigneten Liegeplatz für dieses zu finden.

Die Finanzierung

Die Preise für Hausboote beginnen bei rund 100.000 Euro. Abhängig von der jeweiligen Ausstattung und dem Modell können die Kaufpreise jedoch auch schnell wesentlich höher ausfallen – auch im Bereich der Hausboote gibt es nach oben kaum Grenzen.

Allerdings stellen sich viele Banken quer, wenn es darum geht, für den Kauf eines Hausbootes einen Kredit einzuräumen. Es handelt es sich bei den Hausbooten schließlich um bewegliche Wirtschaftsgüter, deren Wert von den Witterungsverhältnisse stark beeinträchtigt werden kann. Ein Grundbucheintrag, welcher den Kredit absichern könnte, existiert nicht.

Die Aussichten auf eine Bewilligung des Kredites stehen jedoch bei Banken höher, die im Bereich der Boots- und Schiffsfinanzierung spezialisiert sind.