Was unterscheidet den Interior Designer vom Innenarchitekten?

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09.09.2021

Geht es an das Einrichten und Gestalten des eigenen Zuhauses, hat man die Wahl zwischen etlichen Experten, die alle von sich behaupten, ein langweiliges Zimmer in ein durchdachtes und perfekt designtes Zuhause verwandeln zu können.
Zwei Arten dieser Gestalter sind der Innenarchitekt und der Interior Designer. Was ist der Unterschied?

Die Gemeinsamkeiten von Innenarchitekten und Interior Designern

Der Innenarchitekt und der Interior Designer unterscheiden sich in ihrem Kerngebiet und Aufgabenfeld kaum voneinander.
Die Aufgaben bestehen bei beiden nämlich darin, einen Raum einheitlich zu designen oder umzugestalten. Dies geschieht mit der Entwicklung eines Konzepts für den Raum als Ganzes. Möbelstücke, eingebaute Elemente, wie Kamine und Fenster, und somit auch die Lichtverhältnisse sind Teil eines großen Plans, den der Innenarchitekt oder Interior Designer für einen bestimmten Raum hat.

Wo besteht nun der Unterschied?

Der Begriff "Innenarchitekt" ist ein geschützter Begriff, was letztlich heißt, dass man, um diesen Titel zu erhalten, eine bestimmte Ausbildung absolviert haben muss. In dem Fall des Innenarchitekten ist es das Studium der Architektur, bei welchem sich der angehende Architekt auf die Innenarchitektur spezialisieren kann.

Ob als Innenarchitekt in Hannover oder München, dieser kann nun Mitglied der Architektenkammer werden. Ein Teil dieses Zusammenschlusses zu sein, hat zur Folge, dass ein Innenarchitekt stets nach festgelegten Mindesthonoraren abrechnet. Ob eine Abrechnung pro Stunde oder pro Auftrag anfällt, lässt sich jedoch im Vorhinein festlegen und unterliegt keinen festen Regeln. Zudem ist der Innenarchitekt befähigt Bauanträge zu stellen, was bei aufwendigen Umgestaltungen sehr häufig benötigt wird.

Viele Interior Designer könnten fast Innenarchitekten gewesen sein. Was kompliziert klingt, ist allerdings nur Folge einer Nicht-Mitgliedschaft in der Architektenkammer. Durch den geschützten Begriff des Innenarchitekten, darf sich selbst eine Person, die Innenarchitektur studiert und das Studium entweder mit einem Master oder Diplom Ingenieur abgeschlossen hat, nicht als Innenarchitekt bezeichnen. Das Resultat davon ist, dass ein Interior Designer einem nicht dieselben Dienst wie ein Innenarchitekt leisten kann. Das Einreichen von Bauanträgen ist für den Interior Designer nicht möglich.

Andersherum gesehen bedeutet das allerdings auch, dass der Begriff des Interior Designers nicht geschützt ist. Somit können sich nicht nur Fachleute, die in der Architektenkammer keinen Platz gefunden haben, als solche bezeichnen, sondern auch alle anderen, die sich gerade danach fühlen oder ihre Qualitäten überschätzen. Das erschwert die Suche erheblich und erhöht die Risiken bei einer Beauftragung.

Das sind die Alternativen

Alternativ zum Innenarchitekten und Interior Designer lassen sich auch andere Dienstleister beauftragen, um die eigenen vier Wände zu verschönern.
Ein Einrichtungsberater lässt sich zum Beispiel in einem Möbelhaus antreffen. Dieser berät über die neusten Trends und welche Möbelstücke und Dekorationen am besten zusammenpassen. Doch auch für dieses Berufsbild benötigt es keiner Ausbildung. Zudem arbeiten Einrichtungsberater in erster Linie für den Verkäufer der Einrichtung und nicht für die Person, die sich einrichten will. Das Verkaufen von Möbeln, die eigentlich gar nicht ins Gesamtbild passen, kann hier die Folge sein.

Auch ein Raumausstatter kann bei der Umgestaltung behilflich sein. Für diesen ist wiederum eine dreijährige Ausbildung notwendig und das Arbeitsfeld unterscheidet sich zum Innenarchitekten und Interior Designer dadurch, dass der Raumausstatter im Detail arbeitet und selbst bei den Arbeiten mit anpackt.
Wen man nun beauftragen sollte, ist also abhängig von der gewünschten Leistung und der Sicherheit, die man bei der Beauftragung haben möchte.